Die Ukraine wird wegen der Dürre und der Pandonavirus-Pandemie (COVID-19) voraussichtlich im nächsten März oder April ihre Weizenexportquote für das Wirtschaftsjahr 2020-21 erreichen, teilten Händler Reuters gestern mit.
Händler und die ukrainische Regierung haben vereinbart, dass das für den Export in dieser Saison von Juli bis Juni verfügbare Weizenvolumen 17,5 Millionen Tonnen nicht überschritten werden darf.
Die COVID-19-Pandemie hat einige Länder dazu veranlasst, Quoten für Getreideexporte für das laufende Wirtschaftsjahr festzulegen, um eine angemessene Inlandsversorgung sicherzustellen.
In der Zwischenzeit könnte die Getreideproduktion in der Ukraine im Zeitraum 2020-21 auf 68 Millionen Tonnen sinken, verglichen mit einem Rekordwert von 75 Millionen Tonnen aufgrund der schweren Dürre in den meisten Teilen des Landes.
Die Aussaat im Winter umfasst 4,6 Millionen Hektar Winterweizen oder 76% der erwarteten Fläche und 628.300 Hektar Wintergerste oder 66% der erwarteten Fläche.
Bis zum 23. Oktober hatte die Ukraine nach Angaben des ukrainischen Wirtschaftsministeriums 10 Millionen Tonnen Weizen (etwa 57% der Quote) exportiert. Es zeigte sich auch, dass die gesamten Getreideexporte des Landes in dieser Saison bisher um fast 13% gesunken sind.
Händler teilten Reuters mit, dass in den kommenden Wochen weitere 1 Million Tonnen Weizen exportiert werden sollen und bereits mindestens 3 Millionen Tonnen Weizen für zukünftige Exporte vergeben wurden.
Chinesische Zollbehörden haben heute die Importe von Agrarrohstoffen im Monat September veröffentlicht.
Daraus wird deutlich, dass die Versorgungslage in China extrem eng sein muss. Gegenüber dem Vorjahr stiegen die Importmengen in allen aufgeführten Rohstoffen deutlich.
Ägyptens staatlicher Getreideeinkäufer GASC erhielt heute mehrere Offerten auf eine Ausschreibung zum Kauf von Weichweizen zur Lieferung im Dezember.
Die niedrigste Offerte kam aus Russland für 55.000 Tonnen zu einem Preis von 262,97 USD/Tonne fob. Auch die nächst günstige Offerte über 55.000 Tonnen kommt aus Russland zum Preis von 263,97 USD/Tonne fob.
Nach einer wochenlangen Unterbrechung ist Ägypten nun wieder am Kauf von nicht näher genannten Mengen Weizen interessiert.
Die letzte Ausschreibung zum Kauf von Weizen war am 22. September. Damals verkaufte Russland 405.000 Tonnen. Die ägyptischen Behörden meldeten anschließend, dass man über eine Reservemenge für sechs Monate verfüge.
Seither sind die Preise am Weltmarkt stark angestiegen. Insbesondere in Russland herrscht die Furcht vor Ertragseinbußen aufgrund einer Trockenheit in den Weizenanbauregionen. Dort steigen die Getreidepreise fast jeden Tag. Deshalb wird es nicht ausgeschlossen, dass jetzt auch Weizen aus Frankreich zum Zuge kommen kann.
Es wird erwartet, dass die chinesische Regierung im neuen Jahr mehr Importquoten für Mais erteilt, da im Land die Nachfrage nach Futtermitteln wegen einer knappen Versorgungslage steigt.
Im Rahmen der bereits genehmigten Quoten hat Peking für das Wirtschaftsjahr 2020/21 rund 12 Millionen Tonnen Mais aus den USA und rund 5 Millionen Tonnen aus anderen Ländern, einschließlich der Ukraine, gekauft, so eine in Singapur ansässige internationale Handelsquelle. China, das etwa 280 Millionen Tonnen Mais pro Jahr benötigt, verfügte in früheren Jahren über riesige Maisreserven. Diese sind jetzt aber fast verkauft, was dazu führt, dass Getreidekäufer Alternativen wie Reis und Weizen am Weltmarkt kaufen und die Maisimporte ankurbeln. Die inländischen Maispreise erreichten in diesem Monat aufgrund von Versorgungsengpässen ein Rekordhoch: Da China mehr Getreide aufnimmt, werden die Weltmarktpreise wohl weiter steigen.
"China könnte in den nächsten zehn Jahren die Landschaft der Weltmaisbilanz verändern, indem es zu einem wichtigen Importeur wird", so Fachbroker in den USA.
Bisher hat Peking ein jährliches Niedrigtarifquotensystem von 7,2 Millionen Tonnen für Maisimporte eingeführt. Importe von außerhalb des Kontingents sind möglich, können jedoch mit Zöllen von bis zu 65% des Kaufpreises verbunden sein.
Zwei in China ansässige Quellen und ein in Singapur ansässiger Händler sagten, Peking erwäge, angesichts engerer Lagerbestände mehr Zollkontingente für Käufer zu vergeben.
"(Die Regierung) wird die Angebots-Nachfrage-Situation überprüfen und möglicherweise später weitere Quoten herausgeben, die in die staatlichen Reserven fließen könnten", sagte eine der mit dem Regierungsplan vertrauten Quellen.
Noch bevor zusätzliche Quoten vergeben werden, liegt China nach Schätzungen des US-Landwirtschaftsministeriums bereits mit Japan als zweitgrößter Maisimporteur der Welt nach Mexiko (18,3 Mio. t) in Bezug auf die Maisimporte 2020-21 auf Augenhöhe.
China hat in diesem Kalenderjahr bislang Lieferungen gebucht, die weit über dem offiziellen Jahreskontingent für Mais lagen. Demnach erhält COFCO spezielle Niedrigtarifquoten für mindestens 5 Millionen Tonnen, um hauptsächlich US-Maislieferungen für die Lieferung bis April 2021 zu buchen.
Unter den Bedingungen dieser zusätzlichen Mengen wird COFCO den Mais zum niedrigeren Zollsatz importieren. Dafür gibt es zwei Gründe:
"Der Eine ist, dass China Mais braucht. Zweitens hat China einen Deal mit den Vereinigten Staaten, den man erfüllen muss".
US-Exporteure melden den Verkauf von 100.000 Tonnen Mais zur Lieferung im Vermarktungsjahr 2020/21 an "Unbekannt".
Der ägyptische Getreideeinkäufer GASC hat gestern Abend eine Ausschreibung zum Kauf einer nicht näher genannten Menge Weich- bzw. Mahlweizen aufgelegt. Die Verladungen müssen in der Zeit vom 1. bis 10. Dezember erfolgen. Die günstigste Offerte mit einem Preis von $263,97/Tonne FOB für 55.000 Tonnen Weizen kam aus Russland. Bisher wurde noch kein Kaufabschluss gemeldet.
Frankreichs Landwirte haben die Winterweizenaussaat zur Ernte 2021 per 19. Oktober auf 45% der geplanten Flächen abgeschlossen, meldet das französische Agrarberatungsunternehmen FranceAgriMer in seinem Wochenreport am heutigen Freitag. In der vergangenen Woche lag der Aussaatfortschritt noch bei 12%. Die Wintergerstenaussaat ist mit einem Anteil von 60% der geplanten Flächen bereits weiter fortgeschritten (Vorwoche: 17%). Winter-Durum ist auf 5% der geplanten Flächen ausgesät, im vergangenen Jahr waren es zum selben Zeitpunkt 2%.
Bei der Maisernte in Frankreich geht es weiter voran. 77% der Flächen sind mittlerweile geräumt, in der Vorwoche waren es 64%.
Technische Verkäufe ließen die Weizennotierungen gestern in Chicago schwächer schließen. Die wöchentlichen Exportzahlen lagen mit 367.500 Tonnen US-Weizen im Rahmen der Markterwartungen von 200.000 - 800.000 Tonnen. Institutionelle Anleger verkauften gestern 5.000 Kontrakte CBoT SRW-Weizen.
Die elektronische Nachtbörse handelt heute Morgen moderat fester.
An der Euronext in Paris folgten die Weizenfutures auf allen Terminen den negativen Vorgaben aus Übersee und verzeichneten ebenfalls Verluste. Am Dienstag notierte der Dezember-20-Terminkontrakt mit 214 €/Tonne einen historischen Höchststand. Händler konzentrieren sich derzeit auf Wettermeldungen für die Weizenanbauregionen in den USA und im Schwarzmeerraum. Dort ist es für die Pflanzenentwicklung viel zu trocken. Bis Ende Oktober ist keine Wetteränderung in Sicht, was dazu führen könnte, dass sich das Wintergetreide vor der kalten Jahreszeit nicht gut genug entwickelt. Algerien kaufte gestern 720.000 Tonnen Weizen. Die Lieferanten werden wohl wieder Frankreich und Nordeuropäische Länder sein. Russischer Weizen ist derzeit zu teuer. Einkäufer in Algerien hatten gehofft, dass niedrigere Qualitätsansprüche dazu führen könnte, dass mehr Wettbewerb unter den Anbietern entsteht.
Weil die erwarteten Regenfälle in der argentinischen Weizenanbauregionen wohl nicht ergiebig genug sein werden, steigen die Kurse der CBoT-Weizenfutures heute Morgen wieder an.
Auch die Regenfälle in der Schwarzmeerregion und in den US-Plains waren den Analysten offenbar nicht genug, um aus dem Alarmmodus herauszukommen.
So dürften die Weizenkurse in Chicago zwar keinen Wochengewinn ausweisen, weil Händler durch Gewinnmitnahmen einen weiteren Anstieg vermieden, aber das Kursniveau bleibt auf seinem Sechs-Jahres-Hoch.
Eine starke Nachfrage nach Agrarrohstoffen treibt die Preise seit Wochen in die Höhe.
Deutsche Fleischverarbeiter senden ihre Produkte, die ursprünglich für Käufer in Asien vorgesehen waren, jetzt an Supermärkte in Europa. China, Süd-Korea und Japan lehnen den Bezug deutscher Fleischlieferungen ab, nachdem am 10. September in Wildschweinbeständen in Brandenburg das Afrikanische Schweinefieber (ASF) gefunden wurde.
Danach sanken die Preise für Schlachtschweine um 14% unmittelbar, konnten sich seither aber auf dem Niveau von1,27 €/kg SG halten. Die Tierseuche ASF hat die Schweinebestände auf der ganzen Welt dezimiert.
Deutsches Schweinefleisch ist nun auf den Absatz in Europa angewiesen und ersetzt nun Lieferungen aus Spanien, Dänemark und den Niederlanden in den Supermärkten. Diese Länder können seither aber viel mehr Fleisch nach China absetzen.
Die Handelsspannen deutscher Fleischverarbeiter haben sich seither verschlechtert, da man hierzulande nicht alle Produkte wie Ohren, Pfoten und Schwänze absetzen kann, die Käufer in China bevorzugen.
Algerien hat noch nicht von der Entscheidung profitiert, die Spezifikationen für Weizenimporte abzuschwächen. Der heute zugeschlagene Weizentender über Schätzungsweise 550.000 – 600.000 Tonnen Weichweizen zur Lieferung im November wird nach Einschätzungen der Händler wiederum nicht aus Russland bedient.
Die algerische OAIC (staatlicher Getreideeinkäufer) teilte heute in einer Pressekonferenz mit, dass man von Russland erwarte, seinen Weizen aggressiver anzubieten. Schließlich hätte man extra für Anbieter aus dem Schwarzmeerraum die Spezifikationen für Importweizen abgemildert.
Am deutschen Rapsmarkt ist in Folge der dünnen Nachrichtenlage und der schwachen Nachfrage von Seiten der Verarbeiter wenig los. Im Bundesdurchschnitt liegt der Preis weiterhin aufgerundet bei 373€/Tonne. Der stabile Terminmarkt mit Preisen um 390€/Tonne verhinderte einen Preisrückgang am Kassamarkt. Verkäufer sind zu diesen Preisen allerdings kaum bereit, Ware abzugeben. Ölmühlen steht zudem derzeit noch ausreichend Importware aus der Ukraine und dem Baltikum zur Verfügung. In den kommenden Monaten wird Ware aus Kanada auf den Markt drängen. Die dortige Ernte ist nahezu abgeschlossen. Aufgrund der derzeit noch milden Außentemperaturen kommen vom Biodieselmarkt noch keine preistreibenden Impulse. Ab Anfang November dürfte allerdings die Umstellung auf Rapsmethylester (RME) erfolgen, was bullische Impulse auslösen könnte.
Institutionelle Anleger reduzierten ihren Bestand von 105.716 Netto-Long-Positionen auf Futures und Optionen (Stand: 9. Oktober) in der Woche bis zum 16. Oktober auf 105.185 Netto-Long-Positionen. Damit ist eine große Mehrheit der Anleger dieser Gruppe weiterhin bullisch gestimmt. Das zeigt der gestern von der Euronext veröffentlichte COT-Report. Zur Gruppe der „Non-Commercial-Participants“ gehören Investmentfonds, Banken und Versicherungen.
Die Gruppe der „Commercial-Participants“, das sind u.a. Hedger, erhöhte ihren Bestand an Netto-Short-Positionen von 112.098 auf 113.912 Kontrakte.
Commercial-Participants halten 67,8% der gesamten Short-Positionen und 48,3% der gesamten Long-Positionen.
Non-Commercial-Participants halten 22,4% der gesamten Short-Positionen und 40,9% der gesamten 4Long-Positionen.
Der Bericht berücksichtigt 90,2% der offenen Short-Positionen und 89,2% der offenen Long-Positionen der Weizen-Futures.
Beim Raps erhöhten die Non Commercial-Participants den Bestand der Rapssaat Futures- und Optionen von 10.234 auf 10.520 Netto-Long-Kontrakte.
Commercial-Participants reduzierten ihren Anteil an Netto-Short-Positionen von 21.516 auf 16.844 Kontrakte.