Wegen guten Erntebedingungen in Holland geben die Kurse für Veredelungskartoffeln an der EEX nach. Der meistgehandelte Kontrakt mit der Fälligkeit April-21 hatte sich in den letzten Wochen bei geringen Umsätzen an der 7-Euro-Marke festgebissen, heute endete der Börsenhandel mit einem Kurs von 6 €/dt. Nun, da die Ernte in Holland kurz vor dem Abschluss steht, muss man nicht mehr mit dem Ausfall von größeren Mengen rechnen. 80% der Kartoffelflächen sind in Holland jetzt geräumt. Das Kartoffelangebot wäre in Europa ohnehin groß genug gewesen, jetzt können aber wohl alle Bauern ihre eingegangenen Lieferverpflichtungen erfüllen. Somit spricht vieles dafür, dass vorerst kein freier Frittenrohstoff benötigt wird und weiter in alternativen Absatzwegen verschwinden müssen. Vertragslandwirte werden mit ihren Übermengen aber von den Frittenfabriken bevorzugt. Man hört, dass Übermengen aus dem Vertragsanbau zu den von PotatoNL notierten Konditionen übernommen werden.
Ukraines Getreideexporte in der laufenden Saison 2020/21 (Juli bis Juni) erreichten bisher ein Volumen von 15 Mio. Tonnen und liegen damit 16,4% hinter denen im vergangenen Jahr zum selben Zeitpunkt, meldet das Wirtschaftsministerium der Ukraine heute Mittag.
Händler exportierten unter anderem 1,54 Mio. Tonnen Mais. Zur selben Zeit im vergangenen Jahr wurden bereits 3,59 Mio. Tonnen Mais exportiert. Die Weizenexporte sanken von 10,9 Mio. Tonnen auf 10,1 Mio. Tonnen.
Um Export-Restriktionen zu vermeiden, hat die Regierung der Ukraine gemeinsam mit den großen Händlern des Landes zu Beginn der Saison eine Vereinbarung getroffen, dass das Weizen-Exportvolumen 17,5 Mio. Tonnen nicht überschreiten soll. Trotz des hohen Exporttempos plant die Regierung eigenen Aussagen zufolge derzeit keine Überprüfung der Exportquote. Bisher wurden 57% der Exportquote für die Saison 2020/21 genutzt.
Die Ukraine, die 16% der globalen Getreideexporte auf sich vereint, exportierte in der Saison 2019/20 57 Mio. Tonnen Getreide. Aufgrund der kleineren Ernte erwartet die Regierung einen Rückgang der Getreideexporte 2020/21 auf 47,4 Mio. Tonnen. Das Wirtschaftsministerium rechnet für die 2020er Getreideernte mit einem Rückgang auf 68 Mio. Tonnen, aufgrund der ungünstigen Wetterbedingungen. 2019 wurde eine Rekordernte von 75,1 Mio. Tonnen eingefahren.
Die US-Winterweizenaussaat zur Ernte im kommenden Jahr ist per 25. Oktober auf 85% der geplanten Flächen abgeschlossen (Vorwoche: 77%). Analysten erwarteten einen Aussaatfortschritt von 86%. Im vergangenen Jahr waren es zum selben Zeitpunkt 83% und im 5-Jahres-Durchschnitt 80%. Der Zustand der Bestände ist schlechter, als im vergangenen Jahr. 41% der Bestände erhielten das Top-Rating „gut bis exzellent“. Analysten rechneten mit 52%. Vor einem Jahr lag der Anteil bei 56%.
Die Sojabohnenernte in den Vereinigten Staaten schreitet weiter voran und 83% der Flächen sind geerntet. In der Vorwoche lag der Erntefortschritt bei 75%, vor einem Jahr bei 57% und im 5-Jahres-Durchschnitt bei 73%. Analysten erwarteten einen Fortschritt von 86%.
Die Maisernte in den Vereinigten Staaten ist auf 72% der Flächen abgeschlossen, meldete gestern Abend das US-Landwirtschaftsministerium. In der Vorwoche lag der Erntefortschritt bei 60% (Vorjahr: 38%; 5-Jahres-Durchschnitt: 56%). Analysten erwarteten einen Erntefortschritt von 73%.
Verbesserte Wetterbedingungen in den US-Weizenanbaugebieten und dem Schwarzmeerraum ließen die Weizennotierungen gestern in Chicago mit Verlusten schließen. In den US-Plains, in denen Hard-Red-Winterweizen angebaut wird, verbesserten Regen und Schnee die Wachstumsbedingungen. Institutionelle Anleger verkauften gestern 9.500 Kontrakte CBoT SRW-Weizen. Heute Morgen handelt die elektronische Nachtbörse unverändert bis moderat fester.
An der Euronext in Paris folgten die Weizenfutures den negativen Vorgaben aus Übersee und gaben auf allen Terminen nach. Die Weizenexportpreise in Russland sind in der vergangenen Woche zum vierten Mal in Folge gestiegen. Russischer Weizen mit einem Proteingehalt von 12,5% zur Lieferung im November lag Ende letzter Woche auf Basis FOB bei $257/Tonne (+$6), meldet IKAR. In Deutschland stützt der anhaltende Exportoptimismus den Markt mit einem lebhaften Ladeprogramm in deutschen Häfen, das voraussichtlich bis November andauern wird. Der EU-Ernteüberwachungsdienst MARS hat seine Ertragsprognose für alle Sommerkulturen gekürzt. Das erst zu trockene und dann zu nasse Wetter in der EU hat die Feldarbeit in den letzten Wochen behindert.
Heute Morgen steigen die Weizenkurse in Chicago wieder, nachdem das USDA gestern die Crop-Ratings für Winterweizen schlechter bewertete als vom Markt erwartet worden war. Da jetzt in einigen trockenen Winterweizenanbauregionen auf der nördlichen Hemisphäre Regen fallen soll, wird der Kursanstieg aber ausgebremst.
Wetterfrösche sind jetzt zuversichtlich, dass die Bodenfeuchte in den bisher viel zu trockenen Anbauregionen in den USA und am Schwarzen Meer nun endlich verbessert wird. Trotzdem sollte man die Pflanzenentwicklung in den betroffenen Regionen nicht aus dem Blick verlieren, schon weil die nächsten Ernteschätzungen niedriger ausfallen werden.
Die Weizenexportpreise in Russland sind in der vergangenen Woche zum vierten Mal in Folge gestiegen. Analysten gaben trockenes Wetter in bedeutenden Anbauregionen und die hohe Nachfrage von Importeuren als Grund dafür an. Die Winterweizenaussaat zur Ernte 2021 erfolgte zudem in zu trockene Böden. In den vergangenen zwei Wochen hat es in einigen Regionen allerdings etwas geregnet.
Russischer Weizen mit einem Proteingehalt von 12,5%, geladen in Schwarzmeerhäfen zur Lieferung im November, lag Ende letzter Woche auf Basis FOB bei $257/Tonne. Das ist ein Anstieg zur Vorwoche um $6, meldet das russische Agrarberatungsunternehmen Ikar. SovEcon meldet einen Anstieg um $7 auf $255/Tonne, während Gerste um $3 auf $210 stieg.
Die Inlandspreise für Weizen stiegen aufgrund der starken Nachfrage sowohl der inländischen Verbraucher als auch der Exporteure weiter stark an.
"Die Landwirte beobachten vorsichtig den stetig wachsenden Markt, der immer noch höhere Preise erwartet", so Sovecon. "Gleichzeitig könnten Gerüchte über Exportbeschränkungen und das günstige Verhältnis zwischen Rubel und US-Dollar dazu führen, dass sie mehr verkaufen."
Das russische Landwirtschaftsministerium hat angekündigt, für die russischen Getreideexporte von Januar bis Juni eine Quote festzulegen. Es ist noch nicht bekannt, wie groß sie ausfallen wird.
Der Rubel erreichte Ende letzter Woche ein Monatshoch gegenüber dem Dollar, hat sich aber seitdem abgeschwächt.
US-Exporteure melden den Verkauf von 120.700 Tonnen Sojabohnen zur Lieferung im Vermarktungsjahr 2020/21 an "Unbekannt".
Eine Regierungsbehörde in Pakistan hat eine neue internationale Ausschreibung zum Kauf und Import von 320.000 Tonnen Weizen erteilt, melden europäische Händler. Die Ausschreibung der Trading Corporation of Pakistan (TCP) endet am 3. November. Der Weizen kann optionaler Herkunft sein und der Versand muss so organisiert werden, dass das gesamte Getreide bis zum 31. Januar 2021 in Pakistan ankommt. Das Mindestangebot beträgt 100.000 Tonnen.
TCP hat in den vergangenen Wochen regelmäßig Weizen auf dem Weltmarkt gekauft, um die lokale Versorgung zu verbessern und die Preise abzukühlen.
In seiner letzten gemeldeten Weizenausschreibung am 16. Oktober soll Pakistan etwa 340.000 Tonnen Weizen gekauft haben. Die pakistanische Regierung erlaubte im Juni die Einfuhr von Weizen, um die inländischen Weizen- und Mehlpreise bei knappen lokalen Lieferungen zu senken.
Die Vereinigung der ukrainischen Getreidehändler UGA erwartet aufgrund der ungünstigen Wetterbedingungen einen Rückgang der Maisernte von 35,9 Mio. Tonnen (2019) auf 30 Mio. Tonnen. Der mögliche starke Rückgang der Maisernte 2020 kombiniert mit den steigenden globalen Maispreisen ließ die ukrainischen Mais-Export-Preise in der vergangenen Woche um $20/Tonne sinken.
Die hohe Importnachfrage und das gestiegene Exporttempo sorgte in der vergangenen Woche in der Ukraine für einen Anstieg der Weizenexportpreise um über $7, meldet heute das ukrainische Agrarberatungsunternehmen APK-Inform.
Ukrainischer Exportweizen mit einem Proteingehalt von 12,5% kostete Ende vergangener Woche $255 - $258/Tonne FOB, meldet das APK-Inform. Qualitativ schwächerer Weizen mit einem Proteingehalt von 11,5% kostete zwischen $253 und $256/Tonne FOB. Das Wirtschaftsministerium teilte vergangene Woche mit, dass 56,8% der Weizenexportquote des laufenden Wirtschaftsjahres 2020/21 per 21. Oktober ausgeschöpft sei. Damit wurden bereits 9,94 Mio. Tonnen des Rohstoffs in der laufenden Saison exportiert.
Die ukrainische Regierung und die großen Getreidehändler haben vereinbart, dass die Weizenexporte in dieser Saison 17,5 Mio. Tonnen nicht überschreiten sollen. In der vorherigen Saison 2019/20 exportierte die Ukraine 20,5 Mio. Tonnen Weizen.
Die Ukraine vereint über 16% der weltweiten Getreideexporte aus sich und exportierte in der abgelaufenen Saison 2019/20 56,7 Mio. Tonnen Getreide.
Im September stiegen die Sojabohnenexporte aus Brasilien nach China um 51,4% gegenüber demselben Monat im Vorjahr. Einige Lieferungen aus den letzten Monaten wurden jetzt erst verzollt.
China, der weltweit mit Abstand größte Sojabohnenimporteur, kaufte im September 7,25 Mio. Tonnen der Ölsaat von Brasilien. Im September 2019 wurden 4,79 Mio. Tonnen importiert, so die Angaben der Zollbehörden.
Ölmühlen in China hatten vor Monaten bereits brasilianische Sojabohnen gekauft, weil die Schlaglöhne für diese Einkäufe sehr hoch waren. Die Sojaschrot Nachfrage von den Futtermittelherstellern hatte sich nach dem Ausbruch des Afrikanischen Schweinefiebers im Jahr 2018 wieder erholt.
Insgesamt importierte China im September 9,8 Mio. Tonnen Sojabohnen und damit 19% mehr als im Vergleichsmonat des Vorjahres. 1,17 Mio. Tonnen davon kamen aus den USA, ein Minus gegenüber dem Vorjahr von 32,4% als 1,73 Mio. Tonnen geliefert wurden. Damals war der Handelsstreit zwischen den USA und China auf einem Höhepunkt.
Im vierten Quartal 2020 wird Chinas Sojabohnenimport aus den USA weiter zunehmen. Dann dominieren Herkünfte aus den USA aus der laufenden Ernte am Weltmarkt.
China hatte in diesem Jahr sehr viel mehr Agrarrohstoffe aus den USA gekauft, nachdem im Januar der erste Teil eines Handelsabkommens geschlossen wurde, in dem sich China verpflichtete mehr US-Güter abzunehmen.
China wird aber in den kommenden Wochen insgesamt weniger Agrarimporte tätigen, das Angebot aus Brasilien austrocknet. Die Vermarktungssaison endet in Südamerika frühzeitig.
Die nationalen Sojabohnenvorräte in China sollen am 18. Oktober bei sieben Mio. Tonnen liegen. Eine Mio. Tonnen weniger als im Anfang September. Auch die Sojaschrotvorräte sind mit 937.900 Tonnen deutlich kleiner als vor sechs Wochen (1,27 Mio. Tonnen).
Die syrische Getreideagentur Hoboob hat heute eine Ausschreibung zum Kauf von 200.000 Tonnen Weichweizen aufgelegt. Es wird Getreide aus der Schwarzmeerregion gesucht.
Offerten sollen am kommenden Mittwoch vorliegen und sie müssen 15 Tage gültig sein. Verladungen sollen 60 Tage nach Auftragsvergabe starten. Preise und Bezahlung sollen in US-Dollar erfolgen.
Syrien muss 180.000 – 200.000 Tonnen Weizen im Monat importieren. Das hatte der Wirtschaftsminister am 18. Oktober erklärt. Lieferungen aus der lokalen Landwirtschaft an staatliche Stellen würden von Milizen verhindert.
Die Wirtschaft in dem seit 10 Jahren vom Bürgerkrieg gebeuteten Land ist in einer Dauerkrise, ähnlich wie im Nachbarland dem Libanon.
Die erhöhte Nachfrage nach Weizen am Exportmarkt sowie zu trockene Wetterbedingungen in bedeutenden Weizenanbauländern ließen die Weizenfutures am Freitag in Chicago mit Gewinnen schließen. Institutionelle Anleger kauften 6.500 Kontrakte CBoT SRW-Weizen. Heute Morgen handelt die elektronische Nachtbörse moderat schwächer.
An der Euronext in Paris konnten die Weizenfutures den guten Vorgaben aus Übersee folgen und schlossen auf allen Terminen mit Aufschlägen. Die trockenen Bedingungen für die Getreideaussaat in Russland und den Vereinigten Staaten sowie die dürrebedingten Ernteaussichten in Argentinien haben die Weizenmärkte in Zeiten hoher Preise in Russland und der lebhaften internationalen Nachfrage verunsichert. Ägyptens staatlicher Getreideeinkäufer GASC kaufte am Freitag 165.000 Tonnen Weizen aus Russland. 55.000 Tonnen sind bestimmt für den Lieferzeitraum 1. - 10. Dezember und weitere 110.000 Tonnen für den Lieferzeitraum 11. - 20. Dezember. Die Exportaussichten der Europäischen Union wurden diese Woche durch weitere Ausschreibungen verbessert, darunter geschätzte 720.000 Tonnen, die von Algerien gebucht wurden und voraussichtlich vollständig durch EU-Lieferungen gefüllt werden.
Die Chicago-Sojabohnen stiegen heute Morgen zum sechsten Mal in Folge und erreichten aufgrund der starken chinesischen Nachfrage und Trockenheit in Teilen des Top-Produzenten Brasilien den höchsten Stand seit mehr als vier Jahren.
"China hat viel mehr Sojabohnen und Mais gekauft als zuvor", sagte Phin Ziebell, Agrarökonom bei der National Australia Bank. "Es gibt Wetterbedenken nicht nur für Sojabohnen, sondern für den gesamten Getreidekomplex."
STARKE NACHFRAGE, TROCKENES WETTER
China hat in den letzten Monaten den Kauf von US-Agrarprodukten verstärkt. Im September kaufte das Land 9,8 Millionen Tonnen Sojabohnen, ein Plus von 19% gegenüber dem Vorjahr.
Die Sojabohnenimporte des Landes aus Brasilien stiegen im September gegenüber dem Vorjahr um 51,4%. Zu Beginn des Jahres gekaufte Ladungen wurden jetzt von Chinas Zollabfertigung abwickelt.
Es gibt auch Sorgen über trockenes Wetter in Brasilien, wo gerade Sojabohnen gepflanzt werden.
Der wöchentliche Bericht der Commodity Futures Trading Commission über die Zusagen von Händlern zeigte auch, dass nichtkommerzielle Händler, zu denen auch Hedge-Fonds gehören, ihre Netto-Long-Positionen in CBOT-Weizen und Sojabohnen erhöhten.